Ja, hallo zusammen bei unserem neuen Format 5 Minuten Lehre von der Studierendenvertretung.
Ich freue mich, dass ich heute hier Professor Martin Merz von der Technischen Fakultät vom Lehrstuhl für
Leistungselektronik bei mir habe, der wenig von seinen Erfahrungen der letzten zwei Semester
der digitalen Lehre berichten kann. Und genau, da vielleicht gleich zu Beginn die Frage,
Herr Merz, es wurde vor allem die Veranstaltung der Leistungselektronik bei uns genannt. Welche
weiteren Lehrveranstaltungen haben Sie gemacht und wie haben Sie die denn konzeptionalisiert?
Gut, ich habe in den beiden Semestern ja insgesamt vier Veranstaltungen,
die sich alle rund um die Leistungselektronik drehen, also thermisches Management in der
Leistungselektronik, dann Leistungselektronik für Fahrzeuganwendungen, Leistungselektronik
für dezentrale Energieversorgung und, das was Sie angesprochen haben, eben die Grundlagen
Vorlesung, Leistungselektronik. Und von den Formaten, also gut, wir hatten glaube ich
alle im letzten Sommersemester nicht die wirklich große Erfahrung und da hatte ich begonnen zunächst
mal einfach vertonte, ich sage mal, die Vorlesungsfolien zur Verfügung zu stellen und die regelmäßige
Online-Termine. Ich war nicht wirklich am Ende damit zufrieden, weil am Ende hat man als
Dozent gegen ein großes Kachelfeld gesprochen und es war unglaublich schwer Studenten, ich sage
es mal, zu fragen, zu bewegen und da wirklich, ich sage es mal, in einen Dialog zu treten und
deswegen haben wir dann im Wintersemester das umgedreht und ich hatte dann regulär eine
Online-Vorlesung gehalten, die wir dann aufgezeichnet haben, im Anschluss geschnitten und dann den
Studenten zur Verfügung gestellt und aus meiner Sicht hat sich das Format sehr gut bewährt. Wir
haben auch, ich sage mal, versucht die Hürde für Fragen zu senken, dadurch, dass ich immer einen
Assistenten dabei hatte oder eine Assistentin, die den Chat beobachtet hat und es hat sich dann
tatsächlich gezeigt, dass der Großteil der Fragen über den Chat reinkam. Gut, bei einer
Teilnehmerzahl von typisch 160 etwa, glaube ich, ist einfach die Hemmschwelle das Mikrofon
einzuschalten, doch sehr sehr groß, aber so über diesen Weg des Chats, glaube ich, ja fand ich es
ganz interessant und ja, ich denke für die Studenten, zumindest nach den Rückmeldungen,
die bei mir ankamen, die haben das schon sehr geschätzt, dass man halt im Anschluss tatsächlich
die Aufzeichnung sich auch immer mal wieder anhören kann, stoppen kann, zurück spielen kann,
sind natürlich Möglichkeiten, die wir in den Jahren zuvor in reiner Präsenz nie hatten.
Ja, es ist tatsächlich auch unsere Rückmeldung, dass viele der Studierenden sich eigentlich wünschen,
dass man synchron und asynchrone Lehre gleichzeitig hat, das heißt Live-Veranstaltungen plus
Aufzeichnung, dann kann man mal doppelte Geschwindigkeit machen, aber auch mal 5-fache und mal
zurück spielen und auch mal mehrfach anschauen. Insofern, ich glaube, da haben Sie genau das,
was die Tourist erreicht, jetzt haben Sie den Chat angesprochen, eine Frage, eine Sache,
die mich da interessiert, haben Sie sich damit in Summe mehr Leute gebaut, Fragen zu stellen als
in der regulären Präsenzlehre durch den Chat auch, was ein wenig anonymer eventuell ist? Ich denke,
das hängt von der Größe der Veranstaltung ab, also in den Grundlagen, in der Grundlagenvorlesung sind
sie ja regelmäßig irgendwo zwischen 150 und 200 höher, da ist es tatsächlich im Chat, hatte ich
den Eindruck, dass mehr Fragen gestellt werden. Wenn ich jetzt an die kleineren Veranstaltungen
denke, wie, was weiß ich, Terminators Management, Kfz-Leistungselektronik, da sind wir so typisch
40 bis 50, da ist es etwa gleich. Und wie war denn Ihr zeitlicher Aufwand? Jetzt haben Sie gesagt,
Sie haben noch nachgearbeitet und schneiden müssen, war der jetzt im Vergleich zu Präsenzlehre
deutlich höher oder hat sich das irgendwo die Waage gehalten? Also gut, das hängt natürlich
ein bisschen vom persönlichen Ehrgeiz ab und also ich hatte an der Stelle schon, ich sage mal,
den Ehrgeiz eine vernünftige Aufzeichnung online zu stellen, dann über, ich hatte es nicht über
das Videoportal, sondern über über Stutton auf der Seite der Lehrveranstaltung und da war
der Zeitaufwand schon erheblich. Also ich würde sagen fast grenzwertig. Können Sie es in Stunden beziffern?
Oder pro Vorlesung? Nein, also Sie sitzen vor Vorlesung fast einen Tag dran. Okay, ich glaube, das ist interessant für Leute, die es anschauen, aber nichtsdestotrotz, es scheint sich ja zu lohnen, die Rückmeldung der Studis war sehr gut.
Haben Sie denn jetzt fürs nächste Semester irgendwelche Wünsche an die Studierenden, an uns?
Ja gut, also nachdem jetzt sowohl das Sommersemester als auch das Wintersemester gelaufen ist und je, also ich sage mal für beide Lehrveranstaltungen oder für alle vier Lehrveranstaltungen in meinem Fall jetzt Videoaufzeichnungen
oder Tonaufzeichnungen zur Verfügung stehen, würde ich es natürlich schon gern zumindest mal in Richtung dieses sogenannten Inverted Glassroom Konzepts versuchen, ob man hört sehr unterschiedliche und zum Teil auch skeptische Stimmen.
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:08:57 Min
Aufnahmedatum
2021-04-06
Hochgeladen am
2021-04-10 00:17:22
Sprache
de-DE